März 2020 (Coronaedition)

Europe Divided (Phalanx Games)

Europe Divided spiegelt die Spannungen zwischen 1992 und 2019 zwischen der Nato/EU und Russland wieder. Dabei übernimmt ein Spieler in diesem konfliktreichen, aber leicht zugänglichem Wargame/Deckbuilder die Seite der EU/Nato und der andere Russland. Beide Fraktionen spielen sich sehr unterschiedlich – während die westliche Seite im Reichtum schwimmt, muß Russland mit seinen Geldvorräten haushalten, ist aber beweglicher, was sein schmales Kartendeck angeht. Alles dreht sich hier um Einfluß – Siegpunkte werden über das Erfüllen von sogenannten Schlagzeilenkarten generiert. Als reines 2-Personen-Spiel begeistert mich nicht nur die leichte Zugänglichkeit, das reinen Wargames meistens abgeht – zum anderen werden in den Flufftexten zahlreiche aktuelle Geschehnisse wie die Nordstream-Pipeline oder die Annektierung der Krim thematisiert – oder habt ihr schonmal von der Jeansrevolution in Weißrussland gehört? Wem Twilight Struggle zu komplex ist aber trotzdem einen leichten Einstieg in diese Nische sucht, der wird hiermit glücklich.
Uwe
Die Tavernen im tiefen Thal (Schmidtspiele)


Kurz vor Beginn der ausgeweiteten sozialen Distanzierung hatte ich das Glück an einem Wochenende gleich vier neue Spiele kennen zulernen. Jetzt fällt es mir nur schwer, mich für ein Spiel des Monats zu entscheiden. Mit einem sehr knappen Vorsprung macht für mich „Die Tavernen im tiefen Thal“ das Rennen.
Doro
Anscheinend gibt es das Spiel schon länger, aber für mich war es neu. Im Grunde ist es ein Deckbuilder und mit Hilfe der ausgespielten Karten versucht jeder seine Taverne zu verbessern und mehr oder sogar adelige Gäste an seinen Tischen zu bedienen. Mehrere Zusatzmodule machen es möglich, die Anforderungen flexibel zu gestalten. Ein kurzweiliges, sehr schönes Spiel!
Die Crew (Kosmos)

Ein kooperatives Stichspiel! Hä, wie soll das denn gehen, war direkt meine erste Frage. Und trotz meiner Abneigung gegen kooperative Spiele hab ich mich mal rangewagt und bin positiv überrascht worden!
Daniela
Als Astronauten im All müssen die Spieler versuchen, ihre Missionen zu erfüllen. Sprich, bestimmte Spieler müssen Stiche mit bestimmten Karten erhalten! Hört sich einfach an – ist es aber nicht 😉 Jede neue Mission erhöht den Schwierigkeitsgrad, so müssen Stiche auch noch in bestimmter Reihenfolge gewonnen werden usw. Die einzige regelkonforme Kommunikation ist die Veröffentlichung einer Karte, der höchsten, niedrigsten oder einzigen Karte einer Farbe.
Ein lustiges Stichspiel mit hohem Anschreifaktor 😁 – geht auch online sehr gut!
Orléans (dlp Games)




Mein Brett des Monats ist Orléans, ein Bagbuilder von Reiner Stockhausen aus dem Jahr 2014 ( BGG – Rang 26). Zusammen mit der Handel und Intrige Erweiterung hat man unzählige Möglichkeiten Siegpunkte zu generieren oder seinen Gegnern durch geschicktes setzen der Arbeiter die mittelalterliche Suppe zu versalzen. Durch variable Boards für besondere Aktionen, wechselnde Handelsaufträge und reichlich verschiedene Stundenglaskarten, die hier mit fiesen Steuern oder angenehmen Bauernaufständen als Rundenzöhler daherkommen, ist kein Spiel wie das andere. Die Regeln lassen erfreulicher Weise keine Frage offen und wer noch mehr Abwechslung möchte …. der gönnt sich die Erweiterung „Invasion“, bei der Coop- und Solomodi mit am Start sind. Orléans…. dufte 👍🏻👍🏻👍🏻
Bernd
Lost Cities (Kosmos)


Lost Cities von Erfolgsautor Reiner Knizia ist ein Duell-Spiel, bei dem beide Spieler in fünf möglichen Expeditionen um die höchsten Punkte wetteifern. Punktekarten, die nur aufsteigend angelegt werden dürfen, bestimmen über den Erfolg einer Expedition. Wer besonders wagemutig ist, kann im Vorfeld den Wert einzelner Expeditionen vervielfachen – riskiert bei einem Fehlschlag aber auch ein Vielfaches an Minuspunkten.
Timo
Lust und Frust liegen bei diesem Spiel eng beieinander. Doch genau das macht den Reiz des Spiels aus. Starte ich eine eigene Expedition oder sorge ich nur dafür, dass die Expedition meines Gegenübers scheitert. Wann kommt endlich die nächste blaue Karte? Oder hat etwa mein Gegner schon alle hohen blauen Karten auf der Hand? Wie viel Risiko bist du bereit einzugehen? Ein tolles und kurzweiliges Spiel, das mit nur 10 Minuten pro Spielrunde auch gut zwischendurch gespielt werden kann.
Geheimtip #1
Bosk (Floodgate Games)

Wer hat den schönsten Nationalpark? Über vier Jahreszeiten spielen wir dieses schöne Familienspiel mit Grübelfaktor. Im Frühling platzieren wir neue Bäume aufs Spielfeld, die dann im Sommer von den Wanderern bestaunt werden und die dafür Punkte vergeben. Im Herbst verlieren die Bäume ihre Blätter und verteilen sich über den Park. Im Winter wird geschaut in welchem Feld von welchem Spieler die meisten Blätter liegen und diese geben dann zum Schluß nochmal Punkte. Wunderschön anzuschauen, tolle Haptik, in 10 Minuten erklärt und in einer Stunde runtergespielt. Am besten in Vollbesetzung mit 4 Leuten!
Uwe
Geheimtip #2
Hakenschlagen (Gerhards Spiel und Design)


Malefiz meets Halma on Speed – Goil!
Uwe
Außerdem im März gerne gespielt