Bei Caverna spielt ihr eine kleine Zwergenfamilie – anfangs noch aus nur zwei Zwergen bestehend – die ihre Höhle um sinnvolle Ausbauten erweitern und das Land vor der Höhle mit Vieh oder Ackerbau bewirtschaften möchte. Caverna ist zweifelsohne eines der Spitzenspiele für Vielspieler. Nicht nur aufgrund seiner Flexibilität – es lässt sich mit bis zu 7 Spielern spielen, aber auch Solo – sondern auch aufgrund seiner Vielzahl an Möglichkeiten, Siegpunkte zu sammeln. Bewaffne ich meine Zwerge und gehe auf Streifzüge oder widme ich mich eher friedlichen Aktivitäten? Pflanze ich auf meinen Äckern Weizen und Gemüse an oder widme ich mich eher der Tierzucht? Und was wäre ein echter Zwerg bloß ohne seine Minen?
Beginnend mit dem Startspieler muss jeder Spieler reihum seine anfangs zwei Zwerge auf jeweils einem der verfügbaren Aktionsfeldern platzieren. Dort gibt es entweder Rohstoffe (Holz, Stein, Kohle, Gemüse, Vieh, …) oder Ausbauten (Höhlen, Wiesen, Weiden, Äcker, …) abzugreifen. Aber: jede Aktion kann pro Spielrunde nur von einem Spieler genutzt werden. Man ist also ständig in der Misere, genau abwägen zu müssen, was ich diese Runde mache – und vor allem in welcher Reihenfolge. Sonst schnappt mir vielleicht der nächste Spieler meine geplante Aktion vor der Nase weg. Jede Runde werden weitere Aktionen freigeschaltet, die die Möglichkeiten des eigenen Zuges erweitern. Darauf reagiert man idealerweise, indem man sich um Nachwuchs kümmert, denn jeder zusätzliche Zwerg kann eine weitere Aktion pro Runde durchführen. Aber jeder Zwerg möchte am Ende jeder Runde auch ernährt werden. Reicht die Nahrung nicht, hagelt es ordentlich Minuspunkte.
Beschreibung des Spieleverlags: In diesem neuen großen Spiel von Uwe Rosenberg seid ihr der bärtige Kopf einer kleinen Zwergenfamilie, die ihr Zuhause hinter einem ebenso kleinen Höhleneingang gefunden hat. Ihr bewirtschaftet den Wald vor eurer Höhle und dringt immer tiefer in den Berg hinein. In den Höhlen richtet ihr euch Wohnräume für eure Kleinen und Arbeitsräume für Kleingewerbe ein. Entscheidet selbst, wie viel Erz ihr fördern wollt. Mit dem Erz könnt ihr Waffen schmieden, die euch erlauben, durch Streifzüge einen Sonderweg für eure Aktionen zu gehen. Beim Durchdringen des Berges stoßt ihr auf Wasserquellen sowie Erz- und Rubinminen, mit denen ihr euren Wohlstand weiter steigert, der sich ansonsten durch die landwirtschaftliche Betätigung vor eurer Höhle entwickelt: Ihr rodet Wald, um Ackerbau zu betreiben, und zäunt Wiesen ein, um Tiere halten zu können. Am Ende gewinnt, wer seinen gesamten Heimatplan am wirtschaftlichsten ausgebaut hat.
Sehr interessant an Caverna finde ich den variablen Spielaufbau abhängig von der Mitspielerzahl. Ein Spiel zu dritt hat ganz andere Aktionsmöglichkeiten als ein Spiel zu viert. Und zum Üben – oder als persönliche Herausforderung – kann man auch eine Partie alleine spielen. Und auch wenn sich eine Partie mit sieben Spielern ganz schön in die Länge ziehen kann, begrüße ich zumindest, dass dies möglich ist und sogar sehr gut funktioniert (natürlich habe ich bereits eine solche epische 4-Stunden-Partie mit Freunden gespielt 😁). Die Vielzahl an Räumen mit den sehr unterschiedlichen Boni und Synergieeffekten mag neue Spieler am Anfang etwas überfordern. Wenn man aber erstmal einen groben Überblick hat, welche Räume es gibt, konzentriert man sich eh auf die wenigen Räume, die zur eigenen Taktik passen. Und für Einsteiger gibt es auch eine abgespeckte Spielvariante mit nur der Hälfte aller Räume. Der Autor hat also an alles gedacht, um dieses Spiel sowohl einsteigerfreundlich, als auch hochgradig anspruchsvoll zu gestalten. Bei uns kommt es auch 7 Jahre nach Erscheinung immer noch gern auf den Tisch.
Eckdaten:
Spiel: „Caverna“ von Uwe Rosenberg (Lookout Spiele)
Spieler: 1-7 Spieler ab 12 Jahre (Community-Meinung: am besten zu viert)
Spieldauer: 30-210 min.
Anspruch: komplex
Preis: ca. 60 €
Timo